Neurodiversität: „Nur“ hochsensibel oder schon autistisch?

Christoph  Landes

Neurodiversität: „Nur“ hochsensibel oder schon autistisch?

„Nur“ hochsensibel oder schon autistisch?

Diese Frage ging mir immer wieder durch den Kopf. Und was soll ich sagen: Das „Aha-Erlebnis“ traf mich dann mit voller Wucht und brachte meine Gehirnwindungen auf Hochtouren ;)

Manchmal frage ich mich auch, ob der Unterschied zwischen hochsensiblen Menschen und autistischen Persönlichkeiten wirklich so groß ist.


„Hochsensibilität ist eine Persönlichkeitseigenschaft, während Autismus eine neuroentwicklungsbedingte Störung ist. Autismus umfasst Schwierigkeiten bei sozialen Interaktionen und Kommunikation, während Hochsensible eine erhöhte Empfindsamkeit für Reize und Emotionen zeigen. Beide können sensorische Überempfindlichkeit aufweisen, doch bei Autismus ist diese oft mit anderen Herausforderungen verbunden, während Hochsensible dies als Teil ihrer Persönlichkeit erleben.“ (Sagt die KI)


Okay, jetzt bin ich ein bisschen schlauer – oder doch nicht? Besonders bei Frauen, die im Autismus-Spektrum (ASS) sind, fällt es häufig kaum auf. Viele bekommen ihre Diagnose erst sehr spät, so wie ich. Denn ich habe mein ganzes Leben lang „normal“ gespielt – ich wollte immer so sein wie die anderen, bloß nicht auffallen, um keinen Preis!


Doch irgendwann rächt sich das: Ich habe meine ganze Energie darauf verwendet, dieses Schauspiel aufrechtzuerhalten. Das führte zu Burnout, Depressionen und Blockaden – ich kenne das alles nur zu gut.

Also alles auf Anfang: Jetzt weiß ich, dass ich „seltsam“, „komisch“, „eigenartig“ oder sogar „arrogant“ bin. (Das haben mir meine lieben Mitmenschen immer wieder gesagt.)


Wenn ich das alles schon als Heranwachsende gewusst hätte, wäre meine Berufswahl und mein Leben wahrscheinlich ganz anders verlaufen! Aber die Zeit kann ich nicht zurückdrehen. Stattdessen habe ich viele Erfahrungen gesammelt – gute wie schlechte. Und ich bin eine echte Meisterin im Schauspiel des Lebens geworden!



Ja, ich spiele immer wieder „ich bin normal“, aber nur noch, wenn ich möchte. Ansonsten bin ich eben „komisch“, „seltsam“ – oder eben autistisch! (Und ich bin auch ein bisschen stolz darauf, mich so zeigen zu können.)